Ich bin gern in Venedig, warum (Leinen)

ISBN/EAN: 9783518405765
Sprache: Deutsch
Umfang: 63 S.
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"Es gibt das Großartige Venedigs, die Geschichte samt Palästen und Kirchen. Es gibt die Melancholie zu kleinen Preisen. Und das Motorboot, das mit dem Toten im blumenübersäten Sarg wie ein fröhliches Vivat über die Wellen rast. Nicht zu vergessen das den Stein mit dem Wasser vermählende Licht. Oder die Katze, die sich an nichts erinnert, die Regenschirme, die Winter. Venedig, diese einstmals aphrodisische Stadt, diese hinterlistige, tödliche Stadt, mit ihren Fröhlichkeiten und Bitterkeiten. Wolfgang Koeppens Erinnerungen sind ebenso gegenwärtig wie zeitdurchlässig, wenn er mühelos Napoleons Bett mitten auf dem Markusplatz zitiert, in dem er mit einer Schönen von hohem Geblüt einen König zeugen wollte; dort, wo er, den Platz umkreisend, von jungen ihn beobachtenden Leuten wahrgenommen und ausgelacht wird. Venedig, ein Refugium."
Wolfgang Koeppen wurde am 23. Juni 1906 in Greifswald geboren und starb am 15. März 1996 in München. Nach einem elfjährigen Aufenthalt in Ortelsburg (Ostpreußen) kehrte er 1919 nach Greifswald zurück. Aus finanziellen Gründen musste er vom Gymnasium auf die Mittelschule wechseln, von der er ohne Abschluss abging. Danach versuchte er sich in ganz unterschiedlichen Berufen: in einer Buchhandlung, im Stadttheater in Greifswald. Als Hilfskoch kam er nach Schweden und Finnland, in Würzburg arbeitete er als Dramaturg. 1927 ließ er sich in Berlin nieder, wo er 1931 zwei Jahre als fest angestellter Redakteur beim Berliner Börsen-Courier arbeitete. Er schrieb Reportagen, Feuilletons, auch erste literarische Arbeiten entstanden. 1934 erschien sein erster Roman, Eine unglückliche Liebe. Im selben Jahr siedelte er in die Niederlande über. Hier begann er mit der Niederschrift des nicht vollendeten Romans Die Jawang-Gesellschaft. 1935 erschien der Roman Die Mauer schwankt, der jedoch kaum beachtet wurde. Er kehrte 1938 nach Deutschland zurück und arbeitete ab 1941 für die Bavaria-Filmgesellschaft in Feldafing am Starnberger See, 1945 siedelte er nach München über. 1948 erschien anonym das Buch Jakob Littners Aufzeichnungen aus einem Erdloch, zu dessen Neupublikation unter seinem Namen er erst 1992 zustimmte. 1951, 1953 und 1954 erschienen die drei Romane, die als die atmosphärisch genaueste Vergegenwärtigung des Klimas der Adenauer-Republik gelten: Tauben im Gras, Das Treibhaus und Der Tod in Rom. Koeppen verschaffte mit Nach Rußland und anderswohin, Amerikafahrt und Reisen nach Frankreich der Reiseliteratur in Deutschland hohes Ansehen.